Ich war zu Besuch beim Designlabel
Hier umgeben von der Natur und dem schönen Hofanwesen mit Café entstehen sie also die formschönen Entwürfe von Müllernkontor, denen man nicht nur die Leidenschaft für’s Design sondern auch das handwerkliche Know-How der Tischlerin und des Kunstschmieds sofort ansieht! Alle Produkte haben eine ganz besondere Handschrift – aber überzeugt euch doch am Besten selbst und lest im Interview mit dem Designerpaar, was es mit Alma und Carius & Bactus so auf sich hat.
Lüder, für die, die dich nicht kennen. Magst du ein bisschen was über die Geschichte von
Müllernkontor und dich und deinen Hintergrund erzählen?
Während meines Produktdesign Studiums in Münster habe ich Maren kennengelernt. Wir
sind beide ausgebildete Handwerker, sie Tischlerin, ich Kunstschmied. Im Studium haben
wir öfter zusammen an Projekten gearbeitet und gemerkt, dass wir gut harmonieren,
beruflich, wie privat…
Während der Arbeit im Handwerk stellten wir beide fest, dass wir selbstständig sein
möchten. Deshalb haben wir direkt nach dem Studium im August 2013 zusammen die
Möbelmarke Müllernkontor gegründet.
Als wir uns auf die Suche nach dem passenden Wirkungsort machten, lernte Maren meine
Heimat kennen.
Ihr hat es so gut gefallen in dem Dorf, aus dem ich stamme, dass wir
beschlossen, dort einen alten Pferdestall umzubauen.
Der historische Hof meiner Eltern wird
komplett gewerblich genutzt, dort konnten wir uns gut mit unserem Ladenatelier einfügen.
Beschreiben lässt es sich auch so: „vom Dorf in die Welt“, wir möchten unsere Marke
möglichst weit bekannt machen. Das Schöne ist, dass wir hier idyllisch mit unserer Tochter
und unserem Hund leben können, Hamburg und Hannover sind jeweils aber nur eine
Stunde entfernt.
Unser Ladenatelier ist gleichzeitig Büro, Showroom für unsere Möbel, Ausstellungsraum für
Kunst und Bühne für Kultur.
Wir möchten an diesem Ort etwas bewegen.
Zu unserem Konzept gehört deshalb auch, dass wir unsere Produkte regional produzieren
lassen. Meistens arbeiten wir mit sozial engagierten Werkstätten oder örtlichen
Handwerksbetrieben zusammen. Wenn es speziell wird, wie z.B. beim Gusseisen, geben wir
auch schonmal etwas im Harz in Auftrag.
Wie würdest du eure Kollektion mit drei Wörtern beschreiben? Was ist das Besondere an
euren Kreationen? Gibt es ein Stück, dass euch besonders am Herzen liegt?
formschön | hochwertig | originell
Neben einer einmaligen Handschrift in der Gestaltung ist uns wichtig, dass jedes Produkt ein
besonderes Merkmal hat.
Unser Esstisch BUG wird mit einer uralten Handwerkstechnik hergestellt: Metalldrücken.
Dadurch erreichen wir ein massives Erscheinungsbild bei leichtem Gewicht des Tisches.
Oder die Leuchte Alma: sie ist von einer Kuhglocke inspiriert und erinnert viele Kunden an
Almkühe und Landleben.
Wir mögen es, wenn unsere Produkte etwas in den Menschen
auslösen, Erinnerungen aufwühlen.
Unsere Feuerschale und der Mörser sind sehr solide
Produkte. Allein die Materialen Stahl und Gusseisen sind schon faszinierend. Letztendlich
überzeugen doch immer Farben und Formen.
Besonders am Herzen liegen uns die Carius&Bactus Beistelltische. Sie begleiten uns von
Anfang an, sind sehr vielseitig und flexibel und einfach stimmig. Wir lieben diesen Entwurf
sehr: einfach und doch komplex.
Woher holst du dir deine Inspirationen? Gibt es jemanden oder etwas das dich besonders
inspiriert?
Zugfahrten eignen sich bestens zum Ideen ausspinnen.
Dieses durch-die-Landschaft-Gleiten bietet eine gute Atmosphäre zum Nachdenken.
Es ist aber auch so, dass wir eng mit unseren Produzenten zusammenarbeiten. Immer wenn
wir einen Produzenten finden, der etwas spannendes kann, ist die Inspiration für einen
neuen Entwurf da.
Magst du deinen kreativen Prozess mit uns teilen? Von der Idee bis zum fertig gestellten
Stück?
Von der Idee bis zum fertigen Produkt ist es ein längerer Prozess. Zuerst zeichnen wir,
Maren beginnt oft auf dem Papier zu scribbeln. Dann feilen wir länger an der Form, bis es
uns gefällt. Anschließend erstellen wir uns 3D Ansichten im Computer. Das geht länger hin
und her, bis wir uns ein Modell bauen oder vom Produzenten bauen lassen. Oftmals haben
wir nicht die Maschinen, die wir für einen Modellbau benötigen würden.
Wir fahren zum
Produzenten und erarbeiten gemeinsam den Prototypen. Dieser wird von uns auf Herz und
Nieren geprüft.
Das kann ganz schön nervenaufreibend sein, falls es nicht auf Anhieb so
funktioniert wie gedacht. Und das ist meistens der Fall 🙂
Es folgen oft noch ein bis zwei Prototypen. Manchmal optimieren wir auch noch Produkte
aus der bestehenden Kollektion. Bis alles in unseren Augen perfekt ist.
Was sind deine persönlichen Tipps für alle die auch ein kreatives Business starten
wollen? Kann
man das alleine wuppen oder sollte man sich an der ein oder anderen Stelle Unterstützung
suchen? Was war das größte „Learning“ seit der Gründung von Müllernkontor?
Am wichtigsten ist es an sich und sein Unternehmen zu glauben und daran festzuhalten.
Durchhaltevermögen sollte man zwar mitbringen, dabei allerdings nicht zu starr sein,
sondern flexibel auf Entwicklungen reagieren.
Unterstützung benötigt man dabei ehrlich gesagt von allen Seiten!
Wir sind zu zweit, das hat
den Vorteil, dass wir die meisten Dinge gemeinsam entscheiden. Trotzdem ist es wichtig,
dass man in seinem Umfeld Unterstützer hat, die einen auch mal aufbauen oder einem
Arbeit abnehmen können.
Und, gibt es schon weitere Pläne für die Zukunft?
Geplant sind momentan der Relaunch unserer Homepage, verbunden damit auch neue
Produktbilder. Was uns immer am Herzen liegt, ist weitere unserer Entwürfe in unsere Kollektion
aufzunehmen und als Produkt anbieten zu können.
Vielen Dank Maren und Lüder für das tolle Gespräch und den wundervollen Ausflugstag ins schöne Müden!
Für alle die nun mehr von
Alle Hamburger die es gerade nicht nach Müden schaffen können auch bei
Für euch gibt es nun noch ganz viele Bilder von meinem tollen Tag bei Müllernkontor!
Seid ihr auch so begeistert von Müllernkontor wie ich?
Alles Liebe
Vera